Bauarbeiter und Asbest – eine unterschätzte Gefahr

Berufsgruppe Bauarbeiter und Asbest – das gilt es zu wissen

Bauarbeiter und Asbest ist eine viel zu häufige Kombination in Deutschland. Dennoch immer sind viele Bauarbeiter bei ihrer Arbeit einer hohen Asbestbelastung ausgesetzt und leiden häufig unter Spätfolgen dieser Situationen. Wir möchten Ihnen zeigen, wo Bauarbeiter häufig mit Asbest in Berührung kommen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten und worauf es bei der Arbeit mit diesem gefährlichen Stoff ankommt.

Wo kommen Bauarbeiter mit Asbest in Kontakt

Bei Neubauten gibt es praktisch keine Gefahren für Bauarbeiter, da Asbest als Baustoff bereits seit vielen Jahrzehnten verboten ist und nicht mehr eingesetzt werden darf. Doch das bedeutet nicht, dass Bauarbeiter nicht mehr mit Asbest in Berührung kommen.

Denn es gibt in Deutschland in vielen Bereichen einen deutlichen Sanierungsstau. Das bedeutet , dass Bauarbeiter beispielsweise bei Sanierungen von älteren Gebäuden sehr häufig mit Asbest in seinen unterschiedlichen Formen in Kontakt kommen können. Und das sowohl bei den fest gebundenen Asbestzementprodukten als auch bei den leicht gebundenen Asbestverbundstoffen. Dies kann eine Gefahr darstellen, da viele der Baustoffe nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen sind und die verwendeten Baustoffe nicht immer dokumentiert wurden. Somit kann es schnell zu einer Gefährdung der Bauarbeiter durch Asbest kommen, wenn diese keine entsprechenden Vorkehrungen treffen.

Wo liegen heute noch Gefahren für die Berufsgruppe?

Die Gefahren für Bauarbeiter beim Umgang mit Asbest liegt in der Regel in der fehlenden Kennzeichnung der entsprechenden Baustoffe in den alten Baudokumentationen. Wenn also heute eine Sanierung vorgenommen wird, müssen häufig Teile des alten Mauerwerks, der alten Fassadendämmung und auch der alten Dämmelemente entfernt werden.

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Dabei kann es sehr schnell passieren, dass die Materialien die gefährlichen Asbestfasern freigeben und diese über die Atemluft ins Innere des Körpers und in die Lunge gelangen. Da viele Baustellen zudem unter Zeitdruck betrieben werden und dementsprechend wenig Aufmerksamkeit auf die möglichen Gefahren gelegt wird, arbeiten viele Bauarbeiter ohne die entsprechenden Schutzmaßnahmen, welche bei Arbeiten mit asbesthaltigen Materialien notwendig wären.

Daher liegt die Gefahr von Bauarbeitern vor allem in der unabsichtlichen Arbeit mit dem Baustoff Asbest, welche später zu deutlichen Spätfolgen mit erheblichen Gesundheitsgefahren führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Bauarbeiter aktiv ihr Asbestrisiko senken und sich durch Weiter- und Fortbildungen im Bereich der Asbestarbeiten fortbilden und somit für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen.

Wie kann das Asbestrisiko gesenkt werden?

Das einfachste Mittel um das Asbestrisiko zu senken ist eine entsprechende Aus- beziehungsweise Weiterbildung nach TRGS 519, welche unter anderem die fachlich korrekte Arbeit mit asbesthaltigen Baustoffen umfasst. In Kombination mit der Nutzung der entsprechenden Schutzausrüstung können Bauarbeiter das eigene Risiko und das Risiko der Arbeitskollegen nachhaltig verringern. Doch nicht immer ist dies möglich und machbar. Aus diesem Grund sind Tests vor Beginn der Bauarbeiten ebenfalls ein probates Mittel, um die Gefahren für Bauarbeiter durch Asbest zu minimieren. Hierzu stehen zwei einfache Testverfahren zur Verfügung, die einfach und ohne Schwierigkeiten angewendet werden können.

Staubtest für allgemeine Auskunft

Der Staubtest ist ein einfacher Test, welcher auch ohne Vorkenntnisse durchgeführt werden kann. Dabei wird der Staub aus Innenräumen mit einem Klebestreifen aufgenommen. Dieser Streifen wird im Anschluss in einem Labor untersucht und bewertet. So kann einfach festgestellt werden, wie hoch der Anteil an Asbestfasern in der Raumluft ist und wie gefährlich somit die Arbeiten in diesen Räumen sind. Diese Tests können ganz einfach vorgenommen werden und liefern hervorragende Ergebnisse.

Die Materialprobe als einfache Alternative

Bei der Materialprobe werden einzelne Proben der verschiedenen Materialien auf der Baustelle entnommen und ebenfalls in einem Labor untersucht. Dabei gilt es allerdings vorsichtig zu sein und Schutzausrüstung zu tragen, da die Entnahme der Proben bereits zu einer Freisetzung von Asbestfasern führen kann. Die einzelnen Materialproben werden im Anschluss im Labor untersucht und die Ergebnisse entsprechend übermittelt. So kann festgestellt werden, welche Materialien auf der Baustelle mit Asbest belastet sind und in welchen Bereichen die Arbeiten ohne Gefahr vorgenommen werden können.

Dies sind die einfachsten Mittel, um schnell und einfach das Asbestrisiko als Bauarbeiter zu senken und somit die Sicherheit der Bauarbeiter auf der Baustelle sicherzustellen. Viele Firmen führen solche Asbesttests mittlerweile selbstständig durch, um den hohen Anforderungen des Arbeitsschutzes zu entsprechen. Dank der relativ niedrigen Kosten nutzen allerdings auch viele Auftraggeber mittlerweile diese Tests vor Beginn der Arbeiten, um sich selbst abzusichern und gegebenenfalls eine Fachfirma mit der Asbestsanierung zu beauftragen.

Wie kann man sich bezüglich des Asbest-Risikos weiterbilden?

Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit sich auf Kosten der Firma nach TRGS 519 weiterbilden zu lassen. Denn diese Weiterbildung umfasst unter anderem den fachgerechten Umgang mit dem Gefahrstoff Asbest und die entsprechenden Einweisungen in den Umgang mit den verschiedenen Arbeitsschutzmitteln.

Doch auch wenn der Arbeitgeber eine solche Weiterbildung nicht fördert kann sich diese für Bauarbeiter rentieren. Denn auch wenn Sie privat für eine solche Weiterbildung aufkommen müssen, kann dies einige Vorteile mit sich bringen. Zum einen sind Spezialisten mit einer solchen Fachweiterbildung in der gesamten Branche gefragt, was unter anderem dazu führt, dass Sie sich beruflich verbessern können.

Auf der anderen Seite erhalten Sie so das Handwerkszeug an die Hand, mit dem Sie sich und Ihre Kollegen auf den verschiedenen Baustellen besser absichern können. Und die eigene Gesundheit sollte die Kosten für diese Weiterbildung in jedem Fall Wert sein.

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Werden Asbestose u.a. Folgen als Berufskrankheit anerkannt

Asbestose und ähnliche Krankheitsbilder sind Ergebnisse einer Exposition mit Asbest in den verschiedenen Situationen. Seitdem bekannt wurde, welche Wirkung Asbest auf den Körper haben kann und der Stoff somit verboten wurde, wurden viele dieser Diagnosen auch bei Bauarbeitern gestellt.

Heute wissen die Ärzte in der Regel diese Erkrankungen sehr gut einzuordnen. Aus diesem Grund ist die Asbestose bei Bauarbeitern als Berufskrankheit anerkannt, sodass es hier nur selten zu Schwierigkeiten der Kassen kommt. Wer als Bauarbeiter unter Asbestose oder ähnlichen Krankheiten leidet kann also in der Regel mit einer vollständigen Unterstützung der Kassen rechnen und diese Krankheit als Berufskrankheit anerkennen lassen mit allen positiven Folgen, die eine solche Anerkennung mit sich bringt.

Quellen