Elektriker und Asbest – ein aktuelles Problem

Die Berufsgruppe der Elektriker ist noch immer erheblichen Gefahren bei vielen Arbeiten ausgesetzt. Denn der mittlerweile verbotene Baustoff Asbest begegnet einem Elektriker bei vielen Arbeiten auch heute noch. Wir zeigen Ihnen, an welchen Stellen Sie mit dem Baustoff in Kontakt kommen können, welche Gefahren durch diesen lauern und wie Sie Ihr persönliches Risiko minimieren können. Denn die Sicherheit sollte bei allen Arbeiten immer an erster Stelle stehen.

Wo kommen Elektriker mit Asbest in Kontakt?

In Neubauten drohen Elektrikern durch Asbest keine Gefahren mehr. Denn das Material ist seit nunmehr beinahe 30 Jahren verboten und wird nicht mehr eingesetzt. Allerdings sind nur wenige Elektriker ausschließlich in Neubauten tätig.

Bei Sanierungen, Reparaturen oder auch bei Umbauten und Ergänzungen können Elektriker auch heute noch schnell mit dem Baustoff Asbest in seinen verschiedenen Formen in Kontakt kommen. Egal ob Sie einen älteren Fahrradunterstand mit einer Beleuchtung versehen, ein altes Scheunendach mit einer Solaranlage versehen oder in einem Unternehmen eine neue Verkabelung vornehmen müssen, asbesthaltige Stoffe sind an vielen Orten zu finden und in der Regel nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Das bedeutet, dass es besonders wichtig ist die Gefahren zu minimieren und sich selbst effektiv zu schützen.

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Wo liegen heute noch Gefahren für die Berufsgruppe?

Die großen Gefahren für die Berufsgruppe der Elektriker in der heutigen Zeit liegen im verschleppten Sanierungsstand in vielen Bereichen. Egal ob Sie im gewerblichen Bereich oder für Privatpersonen arbeiten, in jedem Fall kann es vorkommen, dass Sie, ohne es zu wissen mit Asbest in Kontakt kommen.

Denn in der Regel arbeiten Elektriker in den Bereichen, in denen häufig asbesthaltige Produkte verwendet wurden. Unter anderem im Bereich der Dächer und der abgehängten Dachkonstruktionen können sich auch heute noch erhebliche Mengen an Asbest befinden. Doch auch bei der Verlegung von Kabeln und Leitungen, welche durch asbesthaltige Brandabschottungen geführt werden müssen, kann ein Kontakt mit dem Material kaum vermieden werden. Oftmals wurden ebenfalls asbesthaltige Trennwände verwendet, um die Gefahr eines Kabelbrands zu minimieren, so dass sich Asbest hinter vielen alten Schalttafeln verbirgt. Dies ist insbesondere bei Fahrstühlen und Aufzügen, an denen Elektriker oft zum Einsatz kommen, zu beobachten, da diese besonderen Brandschutzbestimmungen genüge tragen müssen und mussten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich als Elektriker aktiv schützen und das eigene Risiko minimieren. Denn Asbest ist aufgrund seiner Gefährlichkeit nicht umsonst seit dem Jahr 1993 als Baustoff in ganz Deutschland und mittlerweile beinahe weltweit verboten.

Wie kann das Asbestrisiko gesenkt werden?

Das große Problem an asbesthaltigen Stoffen ist, dass diese nur selten auf den ersten Blick erkannt und identifiziert werden können. Das macht es somit nicht einfacher für Sie sich auf der Baustelle und bei Ihrer Arbeit richtig abzusichern. Zunächst einmal können Sie die Gefahren anhand des Alters des Gebäudes abschätzen. Ist das Gebäude neuer als 1993 müssen Sie keine Gefahren durch asbesthaltige Stoffe fürchten, da ab diesem Zeitpunkt alle Baustoffe mit Asbest verboten wurden.

Bei älteren Gebäuden kommt es zudem auf den aktuellen Sanierungsstand an. Denn viele Gebäude sind zwar älter, wurden aber bereits vollständig saniert und sind somit von Asbest befreit. Doch sofern es hier keine vorliegende Dokumentation über die durchgeführten Arbeiten gibt, ist die Gefahr dennoch immer präsent. Daher sollten Sie als Elektriker mit einfachen Tests sicherstellen, dass Sie sich bei der Arbeit nicht gefährden. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Tests vor Arbeitsbeginn sorgen für mehr Sicherheit

Zwei verschiedene Testverfahren können von Ihnen eingesetzt werden, um eine Asbestbelastung nachzuweisen. Der erste Test ist ein einfacher Staubtest. Dieser kann beispielsweise eingesetzt werden, um bei abgehängten Decken die Gefahr zu prüfen. Nehmen Sie dazu den Staub mit einem speziellen Klebestreifen auf und lassen Sie diesen im Labor überprüfen. So kann nachgewiesen werden, ob in der Staubprobe Asbestfasern zu finden sind. Ist dies der Fall dürfen die Arbeiten ohne Schutzausrüstung und Ausbildung nach TRGS 519 nicht fortgeführt werden.

Der zweite Test ist eine Materialprobe. Hierzu entnehmen Sie eine kleine Probe des Materials und lassen diese ebenfalls im Labor überprüfen. Wichtig ist hierbei ein guter Schutz bei der Entnahme der Probe. Denn bei vielen asbesthaltigen Stoffen kann es bereits bei der Entnahme der Probe zu einer erheblichen Freisetzung von Asbestfasern kommen.

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Beide Tests bieten Ihnen eine gute Sicherheit und sind schnell und einfach durchführbar. Viele Unternehmen setzen diese Tests auch voraus, damit die eigenen Mitarbeiter sicher und gesund arbeiten können. Dank der sehr einfachen Durchführung und der schnellen Ergebnisse verzögern solche Tests den Beginn der Arbeiten zudem minimal, sorgen aber langfristig für Ihre Sicherheit und Ihre Gesundheit.

Wie kann man sich bezüglich des Asbest-Risikos weiterbilden?

Besonders als Elektriker ist man sehr häufig Spezialist in vielen Bereichen und nimmt regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. Daher ist es nur schlüssig sich auch im Bereich des Asbest-Risikos weiterzubilden. Die wohl einfachsten und effektivste Variante ist der sogenannte „Asbestschein“. Es handelt sich dabei um eine Fortbildung nach TRGS 519, welche unter anderem den korrekten Umgang mit dem Baustoff umfasst. In dieser Fortbildung lernen Sie als Elektriker nicht nur die verschiedenen Schutzmaßnahmen auf der Baustelle, sondern auch den richtigen und fachgerechten Umgang mit den Materialien und die Absicherung der Baustelle. Diese Fortbildung dient also zunächst einmal vor allem dem persönlichen Schutz.

Doch auch darüber hinaus kann eine solche Fortbildung nach TRGS 519 sinnvoll sein, da noch immer sehr viele Gebäude in Deutschland mit Asbest belastet sind. Spezialisten für den Umgang mit dem Material sind somit sehr begehrt. Sie erweitern somit durch die Fortbildung auch Ihre beruflichen Möglichkeiten und Chancen als Elektriker, da Sie unter anderem in Unternehmen arbeiten können, welche sich auf Asbestsanierungen spezialisiert haben. Somit steigen die beruflichen Chancen durch eine solche Fortbildung nochmals deutlich an, was in vielen Regionen von Vorteil ist.

Werden Asbestose u.a. Folgen als Berufskrankheit anerkannt?

Der Kontakt mit dem Material Asbest kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So sind unter anderem Erkrankungen wie die Asbestose, aber auch andere Krebserkrankungen und Erkrankungen des Atemapparats die Folge einer solchen Belastung. Das ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch zu erheblichen Kosten führen. Aus diesem Grund erkennen die Kassen solche Erkrankungen in vielen Berufen als Berufskrankheiten an. Dies gilt auch für den Berufsbereich der Elektriker in vielen Bereichen. Zwar müssen Sie gegebenenfalls nachweisen, dass Sie in Ihrem Beruf in den verschiedenen Baubereichen tätig waren und somit in Kontakt mit dem Material gekommen sind, dennoch gelingt die Anerkennung in der Regel problemlos. Vor allem da die Ärzte die Asbestose und andere Erkrankungen nicht nur deutlich früher nachweisen können, sondern diese auch immer häufiger korrekt diagnostizieren. Daher sollten Sie sich in jedem Fall um eine Anerkennung als Berufserkrankung bemühen, falls Sie als Elektriker an einer solchen Erkrankung leiden.

Quellen: