Lange Jahre galt Asbest als Wundermittel, welches in vielen Baubereichen eingesetzt werden konnte. Vor allem bei Dämmmaterialien war Asbest vor 1993 in vielen Bereichen besonders gefragt. Wenn Sie nun ein Haus renovieren oder sanieren möchten, welches vor dem Jahr 1993 erbaut wurde, sollten Sie mit besonderer Vorsicht vorgehen. Wir zeigen Ihnen, warum Asbest in Dämmmaterialien so gefährlich ist, wie Sie das Material erkennen und wie Sie mit dem Material am besten umgehen. Denn nur so können Sie sich und Ihre Gesundheit schützen und zudem häufig bares Geld sparen.
- In welchen Dämmmaterialien wurde Asbest verwendet?
- Warum wurde Asbest in Dämmmaterialien verwendet?
- Wie gesundheitsgefährdend sind Dämmmaterialien aus Asbest?
- Wie kann man asbesthaltige Dämmmaterialien erkennen?
- Einfache Kontrolle mit einem passenden Test für den Heimgebrauch
- Was muss bei der Entsorgung beachtet werden?
- Quellen
In welchen Dämmmaterialien wurde Asbest verwendet?
Vor dem Jahr 1993 war Asbest ein sehr begehrter Baustoff, welcher vor allem in vielen Dämmmaterialien verwendet wurden. Unter anderem bestanden die Dämmungen der verschiedenen Nachtspeicheröfen zum großen Teil aus diesem Material. Das bedeutet, dass auch heute noch viele Nachtspeicheröfen zu finden sind, welche in ihrer Dämmung eine potenzielle Gesundheitsgefahr beinhalten. Doch auch in vielen weiteren Dämmmaterialien war Asbest enthalten.
Unter anderem für die Dämmung von Dächern wurde auf eine solche Dämmung gesetzt, doch auch die Schnüre von Öfen waren mit Asbest durchsetzt und sind aufgrund dessen im Volksmund auch als Asbestschnüre bekannt. Viele Rohrummantelungen der damaligen Zeit wurden ebenfalls mit Asbest geschützt, da das Material die Temperatur hervorragend halten und somit kontrollieren konnte. Das bedeutet, dass in einigen Gebäuden, welche zwischen 1950 und 1990 erbaut wurden, enorm große Mengen an Dämmmaterialien aus Asbest enthalten sein können. Dies sorgt unter anderem dafür, dass die Sanierung nicht nur deutlich länger dauert, sondern auch kostenintensiver wird. Denn alle Arbeiten mit Asbest sollten nur von zertifizierten Fachunternehmen durchgeführt werden, da es für Laien kaum möglich ist, die Vorgaben umzusetzen.
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Warum wurde Asbest in Dämmmaterialien verwendet?
Es gab damals gute Gründe auf Asbest in Dämmmaterialien zurückzugreifen. Denn die feinen Asbestfasern haben den verschiedenen Stoffen hervorragende Eigenschaften verliehen. Unter anderem wurde Asbest aufgrund seiner sehr guten Dämmeigenschaften und seiner hohen Hitzebeständigkeit gewählt. Auch die höhere Zugfestigkeit vieler Materialien wurde durch Asbest sichergestellt. Zudem war das Material sehr einfach in der Verarbeitung und somit sehr weit verbreitet.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann im Zuge des Wiederaufbaus die Verbreitung von asbesthaltigen Materialien in ganz Deutschland. Da asbesthaltige Dämmmaterialien zudem günstig in der Produktion waren, griffen sehr viele Bauherren auf das Material zurück. Dies endete erst mit dem Verbot im Jahr 1993, als klar wurde, wie gesundheitsgefährlich Asbest eigentlich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Asbest in ganz Deutschland großflächig eingesetzt und ist bis heute ein Problem für viele Immobilienbesitzer.
Wie gesundheitsgefährdend sind Dämmmaterialien aus Asbest?
Dämmmaterialien aus Asbest sind eine echte Gefahr für die Gesundheit. Denn es handelt sich bei diesen Materialien um schwach gebundene Asbestprodukte. Das bedeutet, dass die Asbestfasern in den Materialien nicht fest eingeschlossen sind, sondern sich sehr einfach lösen können. Hier kann man sehr gut zu den stark gebundenen Asbestprodukten abgrenzen, welche in sich stabil sind und somit ohne Gefahr genutzt werden können. Bei den Dämmmaterialien genügt manchmal nur eine Erschütterung des Materials, um einzelne Asbestfasern aus dem Verbund zu lösen. Da diese so klein und fein sind, dass sie mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden können, kann die Gefahr also auch nicht wahrgenommen werden.
Das Problem dieser Fasern ist, dass sie aufgrund der geringen Größe sehr einfach eingeatmet werden können. Erkrankungen wie die Asbestose und andere Erkrankungen der Lunge und des gesamten Atemapparats sind die Folge. Problematisch ist, dass diese Folgeerkrankungen erst nach vielen Jahren auftreten und somit lange Zeit vollkommen unbemerkt bleiben. Es ist nicht selten, dass die Spätfolgen erst 30 Jahre nach der Exposition sichtbar werden, so dass schnell die Frage aufkommt, wann und wo man mit Asbest in Kontakt war. Aus diesem Grund sollten Sie Arbeiten an Dämmmaterialien mit Asbest nur unter geeigneter Schutzausrüstung durchführen und alle großflächigen Arbeiten an spezialisierte Firmen übergeben. Nur so können Sie sicherstellen, dass keine Gefahr von den Dämmmaterialien aus Asbest für Ihre Gesundheit ausgeht oder dass Sie versehentlich andere gefährden.
Wie kann man asbesthaltige Dämmmaterialien erkennen?
Die große Gefahr liegt bei asbesthaltigen Dämmmaterialien darin, dass diese nicht auf den ersten Blick erkannt werden können. Selbst erfahrene Profis können nicht einfach erkennen, aus welchen Materialien die verschiedenen Dämmstoffe produziert wurden. Das bedeutet, dass Sie in erster Linie Detektivarbeit leisten müssen, um die Möglichkeiten genauer einzugrenzen.
Der erste Anhaltspunkt ist das Produktionsjahr. Bei Gebäuden, welche nach dem Jahr 1993 erbaut wurden, können Sie sich sicher fühlen. Denn ab diesem Zeitpunkt durfte kein Asbest mehr auf den Baustellen eingesetzt werden. Bei älteren Häusern hingegen stehen die Chancen sehr gut, dass die Dämmmaterialien Asbest enthalten können. Viele Menschen glauben, dass Dämmmaterialien aus Asbest durch ihre graue Farbe zu erkennen seien, doch dies ist ein Trugschluss. Denn die Materialien können in vielen unterschiedlichen Farben hergestellt worden sein, sodass die Farbe nicht als alleiniger Indikator gelten kann.
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Einfache Kontrolle mit einem passenden Test für den Heimgebrauch
Der einfachste Weg Asbest zu identifizieren ist ein Test, der in einem Fachlabor durchgeführt wird. Dabei können Sie selbst tätig werden und die Tests somit ganz einfach selbst durchführen. Hierfür stehen zwei unterschiedliche Testtypen zur Verfügung.
Zum einen ein einfacher Staubtest, mit dem Sie unter anderem die Luft in einem Raum prüfen können. Kleben Sie einen Klebestreifen auf eine staubige Oberfläche des Raums und senden Sie den speziellen Klebestreifen an das Labor. Dieses untersucht die Zusammensetzung des Staubs auf Asbestfasern und kann somit direkt eine Gesundheitsgefahr anzeigen.
Für die Probe der Dämmmaterialien können Sie auch eine einfache Materialprobe durchführen. Hierzu wird eine kleine Menge des Materials entnommen und an das Labor übersenden. Wichtig ist, dass Sie bei der Materialprobe für einen entsprechenden Schutz sorgen, da es zu einer Freisetzung von Asbestfasern kommen kann. Also sollten Sie nicht nur Schutzkleidung tragen, sondern auch für einen entsprechenden Atemschutz sorgen. Beide Tests lassen sich somit sehr einfach durchführen und Sie erhalten schnell Klarheit über die möglichen Gesundheitsgefahren der verschiedenen Dämmstoffe in Ihrem Haus.
Was muss bei der Entsorgung beachtet werden?
Asbesthaltige Dämmmaterialien dürfen nicht einfach entsorgt werden. Wenn also feststeht, dass Ihr Dämmmaterial Asbest enthält, müssen verschiedene Vorkehrungen getroffen werden. Zum einen müssen die Materialien feucht gehalten werden, damit keine Asbestfasern an die Umwelt abgegeben werden. Zum anderen dürfen Sie solche Materialien nicht lange auf der Baustelle lagern. Auch der Transport solcher Materialien erfordert einigen Aufwand, da Sie für diesen eine separate Genehmigung benötigen. Aus diesem Grund ist es in jedem Fall sinnvoll eine Fachfirma nicht nur mit der Sanierung der entsprechenden Bereiche zu beauftragen, sondern diese auch den Abtransport und die Entsorgung vornehmen zu lassen. Diese Fachfirma sollte nach TRGS 519 zertifiziert sein und somit alle Arbeiten fachgerecht durchführen können. Das spart Ihnen nicht nur viel Zeit, sondern schont auch Ihre Gesundheit. Bei Arbeiten mit asbesthaltigen Dämmmaterialien sollten Sie kein Risiko eingehen.
Bei der Entsorgung muss häufig eine Asbestfreiheit nachgewiesen werden
Die meisten Entsorgungsbetriebe achten sehr stark darauf, welche Dämmmaterialien abgegeben werden. Denn asbesthaltige Dämmmaterialien sind nicht nur eine Gefahr für die Umwelt, sondern auch für die Mitarbeiter vor Ort. Aus diesem Grund werden Dämmmaterialien in der Regel nur dann ohne Schwierigkeiten angenommen, wenn Sie nachweisen können, dass diese kein Asbest enthalten. Hier genügt in der Regel die Testung durch ein Labor, welche Sie vorzeigen können. Zudem steigen die Preise für die Entsorgung stark an, falls vermutet wird, dass es ich dabei um gefährliche Materialien handelt. Aus diesem Grund raten wir in jedem Fall zu einem Test, damit Sie nicht zu viel Geld für die Entsorgung eigentlich unbedenklicher Materialien bezahlen müssen.