Viele KFZ Mechaniker kommen auf der Arbeit mit Asbest in Kontakt und sind dementsprechend gefährdet. Wir zeigen Ihnen, wo die Gefahren in diesem Beruf lauern, wie Sie sich schützen können und wo Sie weitere Informationen zum Thema Asbest finden. So sind Sie in Ihrem Beruf optimal vorbereitet.
Wo kommen KFZ Mechaniker mit Asbest in Kontakt?
Asbest galt über sehr viele Jahre als echter Wunderstoff, welcher in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt wurde. Die hohe Festigkeit des Materials und vor allem auch dessen hohe Hitzebeständigkeit machte Asbest auch in der KFZ-Industrie äußerst beliebt. Vor allem im Bereich der Bremsen wurden asbesthaltige Stoffe eingesetzt, welche sich hier durch ihre hohe Beständigkeit auszeichneten. Allerdings entstanden dabei ganz eigene Probleme. Denn durch die mechanische Belastung wurden immer wieder kleine Teile des Materials abgetragen, welcher sich als Asbeststaub an den Reifen und am gesamten Bremssystem festsetzte. Wer nun mit diesen Reifen und Bremsen arbeitete, wirbelte in der Regel kaum sichtbaren Asbeststaub auf, welcher schnell und einfach eingeatmet werden konnte. Die Bruchstücke der feinen Asbestfasern sind dabei lungengängig und können zudem auch verschluckt werden. Somit entstanden und entstehen noch heute erhebliche Gesundheitsgefahren, da diese Fasern im Körper sehr starke und vor allem auch sehr schwer operable Krebserkrankungen auslösen können.
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Wo liegen heute noch Gefahren für die Berufsgruppe?
Die große Gefahr liegt in der heutigen Zeit vor allem in älteren Fahrzeugen und Oldtimern, welche in einem sehr guten Erhaltungszustand sind. Denn wenn an diesen Fahrzeugen gearbeitet wird, kann eine Asbestgefahr weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Wenn Sie als KFZ Mechaniker also in diesen Bereichen arbeiten und zudem auch noch an den Bremsen oder den Reifen dieser Fahrzeuge aktiv sind, müssen Sie sich sehr stark vor Asbeststaub schützen. Da das jedoch nicht in jeder Werkstatt normal und alltäglich ist, haben viele KFZ Mechaniker diese Gefahren überhaupt nicht im Blick und arbeiten ohne Schutz mit diesen gefährlichen Stoffen. Und dies kann sich rächen. Denn die durch Asbest ausgelösten Krankheiten lauern erst viele Jahre im Körper, ehe es zu einem Ausbruch kommt. Daher ist ein guter und nachhaltiger Schutz besonders wichtig.
Wie kann das Asbestrisiko gesenkt werden?
Das Asbestrisiko zu senken ist enorm schwierig. Denn streng genommen dürfen Menschen ohne einen entsprechenden Sachkundenachweis überhaupt nicht mit einem Material wie Asbest arbeiten. Auf der anderen Seite können die asbesthaltigen Stoffe nicht einfach mit dem bloßen Auge erkannt werden. Doch Sie können als KFZ Mechaniker auch nicht den ganzen Tag auf der Arbeit die entsprechend notwendige Schutzausrüstung tragen. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld zu informieren und im Gefahrenfalle die Arbeit mit diesen Stoffen auch zu verweigern.
Doch wie erkennen Sie, ob bei dem alten Fahrzeug vor Ihnen Asbest eingesetzt wurde? Hier helfen in der Regel nur Labortests, welche auch von Laien durchgeführt werden können. Da die große Gefahr hier von Asbeststaub ausgeht, können Sie eine sogenannte Staubprobe durchführen. Hierbei nehmen Sie mit einem speziellen Klebeband den Staub an den Bremsen und Reifen des Fahrzeuges auf und lassen dieses Klebeband in einem Labor untersuchen. Hier kann mittels chemischer Analyse sehr einfach festgestellt werden, ob es sich um asbesthaltigen Staub handelt. Sollte dies der Fall sein, dürfen Sie die Arbeiten nicht mehr ohne einen entsprechenden Sachkundenachweis durchführen. Alternativ können Sie sich bei den anstehenden Arbeiten mit der passenden Schutzkleidung ausrüsten und die Arbeiten somit sicher durchführen.
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Unternehmen und Werkstätten, welche sich auf ältere Fahrzeuge spezialisiert haben, machen solche Tests in der Regel regelmäßig, um die eigenen Mitarbeiter zu schützen. Die Kosten für die Tests werden dann den Auftraggebern ebenfalls in Rechnung gestellt. Doch in normalen Werkstätten sind solche Tests noch zu selten. Hier kann es helfen vor den Arbeiten mit dem Arbeitgeber zu sprechen und um einen entsprechenden Test zu bitten. Zudem sollte auch die Arbeit mit entsprechender Schutzausrüstung möglich sein, wenn ein Asbestverdacht vorliegt.
Wie kann man sich bezüglich des Asbest-Risikos weiterbilden?
Damit Sie auch als KFZ Mechaniker überhaupt mit asbesthaltigen Stoffen arbeiten dürfen, benötigen Sie laut TRGS 519 einen Sachkundenachweis. Dieser wird umgangssprachlich gerne als „Asbestschein“ bezeichnet und kann durch verschiedene Fort- und Weiterbildungen erworben werden. Dabei gibt es keine Fortbildung spezielle für KFZ Mechaniker, sondern die Fortbildung betrifft in der Regel alle Gewerke.
Im Rahmen dieser Fortbildung lernen Sie nicht nur die verschiedenen Erscheinungsformen der asbesthaltigen Baustoffe und Materialien kennen, sondern lernen auch die Gefahren dieser Stoffe besser einzuschätzen. Sie lernen den korrekten Umgang mit den Materialien, lernen unter anderem, wie Sie diese Stoffe lagern und entsorgen und wie Sie sich bei diesen Arbeiten richtig schützen können.
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Während in spezialisierten Werkstätten diese Fortbildung häufig vom Arbeitgeber bezahlt wird, ist dies bei vielen normalen Werkstätten nicht der Fall. Allerdings lohnt es sich für KFZ Mechaniker in der Regel beinahe immer, diese Fortbildung auch auf eigene Kosten durchzuführen. Nicht nur, dass Sie sich nach dieser Fortbildung besser und effektiver selbst schützen können, auch Ihr Marktwert steigt durch diese Fortbildung in jedem Fall an. Wenn Sie einen Wechsel des Arbeitsplatzes planen, kann eine solche Fortbildung unter anderem dazu führen, dass Sie attraktivere Jobangebote bekommen. Denn auch 30 Jahre nach dem Verbot von Asbest in Deutschland gibt es noch sehr viele Fahrzeuge, welche noch immer mit asbesthaltigen Stoffen belastet sind. Daher sind vor allem spezialisierte Werkstätten auf der Suche nach Mitarbeitern mit einem passenden Sachkundenachweis. Hier können Sie also als KFZ-Mechaniker direkt von einer solchen Fortbildung profitieren und an einen besseren und häufig auch besser bezahlten Job gelangen.
Werden Asbestose u. a. Folgen als Berufskrankheit anerkannt?
In vielen Berufsgruppen sind Krankheiten mit einem direkten Bezug zu Asbest als Berufskrankheiten anerkannt. Dies gilt auch für die Berufsgruppe der KFZ Mechaniker, welche im Laufe ihres Arbeitslebens sehr häufig überproportional mit asbesthaltigen Stoffen und Stauben arbeiten müssen. Sollten Sie also an einer Krankheit wie der Asbestose leiden, sollten Sie bei Ihrem Arzt in jedem Fall auch Ihren Beruf ansprechen. Der Arzt kann Sie dann nicht nur umfassend informieren, sondern Ihnen auch helfen diese Erkrankung als Berufskrankheit anerkennen zu lassen. In der Regel stellen sich die Kassen bei KFZ Mechanikern nicht quer, sondern winken eine solche Anerkennung ohne Schwierigkeiten durch. Daher ist es wichtig sich frühzeitig um die Anerkennung zu kümmern, damit Sie möglichst lang von den Vorteilen profitieren.