Land- und Baumaschinentechniker und Asbest

Viele Land- und Baumaschinentechniker sind heute in ärztlicher Behandlung, da sie unter den Auswirkungen einer hohen Asbestbelastung leiden. Wir zeigen Ihnen, wo und wie die Land- und Baumaschinentechniker mit Asbest in Kontakt kommen, wie Sie die Gefahr besser einschätzen können und welche Möglichkeiten Sie haben, um sich bei der Arbeit aktiv vor einer Erkrankung zu schützen.

Wo kamen Land- und Baumaschinentechniker mit Asbest in Kontakt?

Land- und Baumaschinentechniker kommen auf ihrer Arbeit vor allem dann in Kontakt mit asbesthaltigen Stoffen, wenn diese an älteren Bau- und Landmaschinen arbeiten. Denn in früheren Zeiten war das Material Asbest enorm weit verbreitet und sehr beliebt. Dementsprechend wurde es unter anderem im Bereich der Bremsen von Landmaschinen eingesetzt. Hier liegt das Problem vor allem darin, dass sich bei den Materialien feiner Asbeststaub löst, welcher sich auf den unterschiedlichen Bereichen der Maschinen absetzen kann. Hier genügt manchmal ein Windstoß oder auch nur eine unbedachte Bewegung, damit der Staub aufsteigt und somit eingeatmet werden kann. Der feine Staub gelangt dabei häufig in die Lunge, wo sich die abgebrochenen Asbestfasern festsetzen und zu erheblichen Erkrankungen führen kann. Daher sind Land- und Baumaschinentechniker stark von der Asbestbelastung betroffen.

Wo liegen heute noch Gefahren für die Berufsgruppe?

Auch wenn man meinen möchte, dass die Gefahr in der heutigen Zeit viel geringer geworden ist, so ist dies leider nur bedingt der Fall. Denn auch heute noch müssen Land- und Baumaschinentechniker oftmals mit Geräten und Maschinen arbeiten, welche sehr gut erhalten sind und in welchen sich noch immer Bauteile aus Asbest befinden. Das kann es vor allem dann problematisch machen, wenn besonders alte und somit auch stark belastete Maschinen in diesem Bereich gewartet und repariert werden müssen. Denn viele Land- und Baumaschinentechniker haben die Gefahren nicht auf dem Schirm und arbeiten auch an solchen Geräten wie immer ohne eine entsprechende Schutzausrüstung. Somit können viele Land- und Baumaschinentechniker auch in der heutigen Zeit noch an Asbestose und ähnlichen Krankheiten erkranken, auch wenn Asbest im Jahr 1993 in Deutschland verboten wurde. Da das Verbot in ganz Europa erst 2005 in Kraft trat, liegen die Chancen auf Kontakt mit Asbest in der Berufsgruppe nochmals deutlich höher, wenn die Fahrzeuge und Maschinen im Ausland erworben wurden.

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Wie kann das Asbestrisiko gesenkt werden?

Das Asbestrisiko zu senken ist für Land- und Baumaschinentechniker nicht immer einfach. Denn vor allem bei älteren Fahrzeugen und Maschinen sind sehr häufig noch asbesthaltige Stoffe eingesetzt und verbaut, welche nicht auf den ersten Blick einfach erkannt werden können. Da sich dabei vor allem der Asbeststaub auszeichnet, welcher sich sehr einfach anhaftet und damit dann auch aufgewirbelt werden kann, ist es in jedem Fall sinnvoll sich zu schützen. Doch die meisten Land- und Baumaschinentechniker können und wollen nicht während des gesamten Arbeitstages eine entsprechende Schutzausrüstung tragen. Daher gilt es zu identifizieren, ob es sich bei dem Staub auf den Geräten, vor allem im Bereich der Bremsen und der Reibungsteile, um Asbeststaub handelt. Hierfür gibt es praktische Tests, welche auch von Laien in diesem Bereich ganz einfach eingesetzt werden können.

Der einfachste Test ist hierbei die sogenannte Staubprobe, welche ihren Namen dem untersuchten Stoff verdankt. Bei der Staubprobe wird der Staub, welcher unter anderem an Bremsen, aber auch Reifen und Zahnrädern anhaftet, mit einem Klebeband aufgenommen. Dieser Staub wird anschließend in einem Labor analysiert. So können die Experten im Labor die chemische Zusammensetzung bestimmen und sofort erkennen, ob Asbest in diesem Staub vorhanden ist. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie als Land- und Baumaschinentechniker diese Arbeiten nur noch mit der entsprechenden Schutzausrüstung durchführen und zudem einen Sachkundenachweis erbringen, dass Sie mit asbesthaltigen Stoffen arbeiten dürfen. Denn hier gibt es sehr enge Grenzen des Gesetzgebers. Denken Sie bitte in jedem Fall daran, dass Sie auch bei der Entnahme der Staubprobe einen Atemschutz tragen und sich somit auch im Vorfeld optimal schützen.

Wie kann man sich bezüglich des Asbest-Risikos weiterbilden?

Es gibt für Land- und Baumaschinentechniker keine spezielle Fortbildung, um sich mit den Gefahren von Asbest auseinanderzusetzen. Allerdings gibt es allgemeine Weiterbildungen in diesem Bereich, welche eine Sachkundeschulung nach TRGS 519 darstellen. Diese Fortbildungen stehen allen interessierten Gewerken offen und werden in der Allgemeinsprach gerne als „Asbestschein“ bezeichnet.

Im Rahmen der Fortbildung lernen Sie nicht nur die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Einsatzgebiete von Asbest näher kennen, sondern lernen auch den sachgemäßen Umgang mit dem Material. Zudem werden Sie in der richtigen Absicherung von Baustellen und im korrekten Umgang mit der entsprechenden Schutzausrüstung geschult. Sie lernen die richtige und fachgerechte Lagerung und die Entsorgung ebenso kennen, wie die richtigen bürokratischen Wege, welche bei einer Asbestsanierung und Arbeiten mit Asbest eingehalten werden müssen.

Viele Arbeitgeber bezuschussen diese Fortbildung von sich aus und sorgen somit dafür, dass Sie als Land- und Baumaschinentechniker Ihre Arbeit bestens geschult vollenden können. Doch auch wenn Ihr Arbeitgeber diese Schulung nicht unterstützt und diese bezahlt, kann sich eine solche Fortbildung für Sie rentieren. Denn mit dem Asbestschein stehen Ihnen bei einem beruflichen Stellenwechsel neue Möglichkeiten offen. Es handelt sich somit um eine Zusatzqualifikation, welche für Land- und Baumaschinentechniker durchaus von Vorteil sein kann und welche manchmal darüber entscheidet, ob Sie eine der gewünschten Arbeitsplätze erhalten oder nicht. Daher raten wir jedem Land- und Baumaschinentechniker zu einer solchen Fortbildung, um sich und das eigene Umfeld zu schützen und sicherer Arbeiten zu können.

Werden Asbestose u.a. Folgen als Berufskrankheit anerkannt?

Überraschend viele Land- und Baumaschinentechniker sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten an mit Asbest in Verbindung zu bringenden Krankheiten erkrankt. Dies hat unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass diese Berufsgruppe sehr stark von einer Asbestbelastung am Arbeitsplatz betroffen ist. Aus diesem Grund können als Land- und Baumaschinentechniker mit Asbest in Zusammenhang stehende Erkrankungen auch als Berufskrankheit geltend gemacht werden. Wenn Sie also an einer Krankheit wie der bekannten Asbestose leiden, sollten Sie Ihren Beruf als Land- und Baumaschinentechniker bei Ihrem behandelnden Arzt in jedem Fall erwähnen. Dieser kann Sie nicht nur umfassend beraten und Ihnen helfen die entsprechende Anerkennung zu erhalten, sondern berät Sie auch über mögliche Zusatzleistungen, welche mit einer solchen Anerkennung einhergehen. Hier ist und bleibt der behandelnde Arzt immer der beste Ansprechpartner für Sie.

Quellen

  • https://www.riffreporter.de/de/gesellschaft/asbest-berufskrankheit
  • https://www.dguv.de/ifa/fachinfos/asbest-an-arbeitsplaetzen/berufskrankheiten/index.jsp#:~:text=Neben%20medizinischen%20Brückenbefunden%20kann%20ein,Januar%201993
  • https://www.asbesterkrankungen.de/berufskrankheit.php