Asbestpappe – Isolationspappe – Schweißerpappe

Asbestpappe ist ein häufig verwendetes Material, welches Ihnen bei der Sanierung älterer Gebäude begegnen kann. Da das Material in Teilen bis zu 80 Prozent Asbest enthalten kann, sollten Sie das Material mit äußerster Vorsicht handhaben und im Zweifel immer einen Asbest Test durchführen. Wir zeigen Ihnen, wo überall Asbestpappe verwendet wurde, wie Sie das Material erkennen und welche Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit dem Material gelten. Denn auch die Entsorgung solcher Materialien ist häufig problematisch und in jedem Fall teuer.

Was ist Asbestpappe?

Asbestpappe ist ein Material, welches zu den Dämmstoffen gehört und welche unter anderem auch als Isolationspappe oder Schweißerpappe bezeichnet wird. Die Pappen können einen Asbestanteil von bis zu 80 Prozent erreichen und haben aufgrund ihrer hohen Hitzebeständigkeit vielfältigen Einsatz erfahren. Vor allem in der Zeit zwischen 1950 und 1993 wurden die Asbestpappen sehr häufig eingesetzt und überzeugten durch ihre hohe Belastbarkeit. Erst mit dem Verbot von Asbest als Baumaterial im Jahr 1993 in Deutschland wurden die Pappen nicht mehr produziert und genutzt. Wenn Sie also ein Haus renovieren, welches vor dem Jahr 1993 erbaut wurde, sollten Sie sich der möglichen Gefahren bewusst sein. Denn hier können in den verschiedenen Bereichen noch Asbestpappen verbaut worden sein.

Warum und wo wurde Asbestpappe verwendet?

Asbestpappen wurden vor allem in der Zeit zwischen 1950 und 1993 sehr häufig eingesetzt. Denn Asbest bietet eine sehr hohe Hitzebeständigkeit und eine hohe Festigkeit, welche den damaligen Bauherren sehr zugute kam. Da sich die Asbestpappen zudem optimal zur Dämmung und als Hitzeschild eigneten, wurden diese unter anderem hinter Heizkörpern oder auch auf der Unterseite von Cushion-Vinyl eingesetzt. Doch auch in Zimmeröfen, Heizlüftern oder als Hitzeschutz an Fenstern kam die Asbestpappe sehr häufig zum Einsatz. Zudem wurde das Material auch in Kochnischen und Steckdosen verwendet. Sie sehen also, dass Ihnen die Asbestpappe in einer Immobilie an sehr vielen Stellen begegnen kann. Da die Asbestfasern zudem in der Pappe nur sehr schwach gebunden sind, kann es schnell zu einer Freisetzung der Fasern kommen, wenn Sie beispielsweise unsachgemäß mit dem Material umgehen. Daher ist es wichtig die Asbestpappe zunächst einmal zu identifizieren, um dann die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können. Denken Sie daran, dass Sie Sanierungen in asbestbelasteten Gebäuden nicht in Eigenregie durchführen dürfen. Die Gefahren für die Gesundheit sind in diesen Fällen einfach zu hoch.

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Wie kann man Asbestpappe erkennen?

Das große Problem ist, dass sich Asbestpappe nicht auf den ersten Blick erkennen lässt. Es gibt also kein typisches Markenzeichen für diese Art der Pappen, welche auf den ersten Blick ersichtlich wäre. Ein erster Hinweis ist das Baudatum des Hauses. Wurde Ihre Immobilie nach dem Jahr 1993 erbaut oder kernsaniert, können Sie davon ausgehen, dass es sich nicht um Asbestpappe handelt. Denn dieses Material wurde im Jahr 1993 verboten und durfte nicht mehr eingesetzt werden. Doch bei Häusern älteren Datums besteht eine definitive Gefahr, dass es sich um Asbestpappe handeln könnte. Vor allem, da asbesthaltige Materialien in der früheren Zeit sehr häufig und vielfältig eingesetzt wurden. Dementsprechend sollten Sie also bei älteren Häusern erst einmal grundsätzlich davon ausgehen, dass viele der Materialien gefährlich sein könnten und sich entsprechend bei den Arbeiten schützen. Doch wie lässt sich Asbestpappe nun definitiv erkennen?

Einfache Tests für den Heimgebrauch sorgen für Sicherheit

Am einfachsten ist es einen Test zu nutzen, um festzustellen, ob Ihre Pappen Asbest enthalten. Dazu gibt es zwei einfache Tests, welche durch ein Labor überprüft werden und welche Sie in Eigenregie durchführen können. Der erste Test ist ein sogenannter Staubtest. Bei diesem wird mit einem speziellen Klebestreifen der Staub im Raum aufgenommen. Im Labor wird der Staub anschließend analysiert. Dieser Test ist wichtig, um festzustellen, ob es bereits Asbestfasern in der Raumluft gibt und ob es somit gefährlich ist, sich ohne Schutz in diesen Räumen aufzuhalten. Der zweite Test ist eine Materialprobe. Diese wird aus der Pappe entnommen und ebenfalls im Labor untersucht. So können Sie ganz einfach feststellen, ob es sich um Asbestpappe in Ihrer Immobilie handelt. Wichtig ist, dass Sie die Materialprobe unter den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen durchführen. Neben Handschuhen und Schutzkleidung sollten Sie Ihre Augen schützen und einen entsprechenden Atemschutz tragen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie die Materialprobe ohne Gesundheitsgefahren entnehmen können. Denn bei der Entnahme der Probe können Asbestfasern freigesetzt werden, welche zu einem echten Gesundheitsrisiko werden können.

Wie hoch ist das Gesundheitsrisiko von Asbestpappe?

Bei unbeschädigter Asbestpappe ist das Gesundheitsrisiko erst einmal niedrig. Das Problem ist allerdings, dass die Deckschichten, welche die Asbestfasern zurückhalten, im Laufe der Zeit stark beansprucht werden. Selbst wenn die Pappe im Jahr 1990 verbaut wurde, ist das Material mittlerweile rund 30 Jahre alt oder älter. Das bedeutet, dass Verschleiß oder thermische und mechanische Beanspruchungen sehr wahrscheinlich sind und somit eine echte Gefahr darstellen. Kommt es zu Schäden an einem schwach gebundenen Asbestmaterial kann es zur Freisetzung vieler feiner Asbestfasern in die Raumluft kommen. Und diese Fasern sorgen für die Probleme, durch welche Asbest in der heutigen Zeit bekannt ist.

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Eine versteckte Gefahr beim unbedachten Arbeiten

Da die Fasern so fein sind, dass diese mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind, kann die Gefahr bei den verschiedenen Arbeiten nicht erkannt werden. Die Fasern werden unbemerkt eingeatmet und können dort ihre Wirkung entfalten. Krankheiten wie die Asbestose und viele andere Erkrankungen des Lungenapparats sind die Folge. Das Gefährliche an diesen Erkrankungen ist, dass diese für lange Jahre unbemerkt bleiben. Das bedeutet, dass sich die Gesundheitsgefahren oftmals erst nach 20 Jahren oder mehr zeigen und somit dann besonders problematisch werden. Aus diesem Grund sollten alle Arbeiten mit Asbestpappe nur von zertifizierten Fachunternehmen durchgeführt werden, welche unter den entsprechenden Schutzmaßnahmen sicher arbeiten können. Denn nicht nur der Schutz der Arbeiter vor Ort muss bedacht werden, sondern auch die Gefahren für Passanten und die anderen Anwohner. Daher ist es wichtig, dass Sie sich ausschließlich an zertifizierte Fachunternehmen wenden.

Wie kann man Asbestpappe entsorgen?

Asbestpappe darf auf keinen Fall im Hausmüll entsorgt werden. Das gilt auch für Pappen, welche kein Asbest enthalten. Hier ist immer der Werkstoffhof für die Entsorgung verantwortlich. Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld testen, ob die Pappen Asbest enthalten. Ist dies der Fall gestaltet sich die Entsorgung deutlich schwieriger. Denn solche Pappen dürfen dann nicht ohne entsprechende Zertifizierung und Genehmigung transportiert werden. Handelt es sich also um Asbestpappen, sollten Sie eine nach TRGS 519 zertifizierte Fachfirma sowohl mit der Sanierung als auch mit der Entsorgung beauftragen. Dies sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern entsprich auch den gesetzlichen Vorgaben. Wenn Sie solche Pappen selbst entsorgen, kann dies somit auch rechtlich problematisch werden.

Die Entsorgung wird mit einem Test häufig günstiger

Bei der Entsorgung von Dämmmaterialien bestehen die meisten Entsorgungsbetriebe auf einen Materialtest, welcher die Asbestfreiheit des Materials bescheinigt. Dies ist wichtig, da ohne einen solchen Test die Materialien als potenziell gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Dies kann unter anderem dafür sorgen, dass Sie deutlich mehr Geld für die Entsorgung der Materialien bezahlen müssen. Wenn Sie also Geld sparen möchten, sollten Sie Ihre Materialien im Vorfeld testen lassen und somit die Entsorgung deutlich vereinfachen. Zudem schonen Sie im Zweifelsfall Ihre Gesundheit und sind somit stets auf der sicheren Seite.

Quellen