Spritzasbest

Spritzasbest ist bei der Renovierung und Sanierung älterer Gebäude noch immer ein echtes Problem. Denn das Material wurde vor seinem Verbot in sehr vielen Bereichen eingesetzt und überzeugte vor allem durch seine Materialeigenschaften und die einfache Verarbeitung. Wir zeigen Ihnen, an welchen Stellen im Haus Ihnen Spritzasbeste begegnen können, wie Sie das Material bestimmen und vor allem wie Sie sicher mit einem solchen Material umgehen.

Was ist Spritzasbest?

Spritzasbest gehört zu den schwach gebundenen Asbestprodukten und wurde über viele Jahr eingesetzt. Es handelt sich um eine bei der Verarbeitung sehr weiche und gut haftende Masse, welche fest abbindet und die Vorteile des Baustoffs Asbest somit einfach formbar machte. Aus diesem Grund wurde der Spritzasbest in vielen Bereichen und auf vielen Baustellen eingesetzt und etablierte sich seit den 50iger Jahren als häufig verwendeter Baustoff. Allerdings nur bis zum Jahr 1979, in welchem das Material aufgrund der hohen Gesundheitsgefahr verboten wurde. Bereits zu diesem recht frühen Zeitpunkt hatten Mediziner auf die Gesundheitsgefahren hingewiesen und somit für ein Verbot des Baumaterials gesorgt. Allerdings durften andere Asbestprodukte noch viele weitere Jahre verbaut werden. Daher sollten Sie daran denken, dass neben den Spritzasbesten auch andere Asbestprodukte in Ihrem Gebäude verbaut sein könnten.

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Warum und wo wurde Spritzasbest verwendet?

Spritzasbest war lange Zeit ein sehr beliebter Werkstoff nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Dank der sehr einfachen Nutzung des Materials und vor allem dank der sehr guten Eigenschaften im Bereich der Wärmedämmung wurde das Material in großen Mengen auf vielen Baustellen eingesetzt. Allerdings nur für relativ wenige Jahre, da es bereits im Jahr 1979 verboten wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass das Material mit vielen Erkrankungen im Zusammenhang stand. Doch wo wurde das Material eingesetzt und wo ist es auch heute noch in alten Gebäuden zu finden?

Unter anderem wurden Spritzasbeste für die Innenbeschichtung von Wänden, für Decken und Dächer verwendet. Auch die Ummantelung verschiedener Bauteile wurde mit diesem Material vorgenommen. Zudem kamen Spritzasbeste unter anderem für die Abdeckungen von Kabelkanälen und Schächten und für die verschiedenen Brandschutztüren und Brandschutzklappen zum Einsatz. Auch in Nachtspeicheröfen kamen in Teilen Spritzasbeste zum Einsatz, auch wenn solche Öfen in der heutigen Zeit praktisch nicht mehr zu finden sind. Sie sehen also, dass Ihnen in einem alten Haus an vielen Stellen Spritzasbest begegnen kann.

Wie kann man Spritzasbest erkennen?

Leider ist es kaum möglich Spritzasbest allein aufgrund seines Aussehens zu erkennen. Denn das Material ist weder besonders gefärbt noch zeichnet es sich durch erkennbar besondere Eigenschaften aus. Allerdings können Sie auf Basis allgemeiner Informationen eine Eingrenzung vornehmen. Bei Gebäuden in Deutschland ist Spritzasbest seit dem Jahr 1979 verboten. Das bedeutet, dass bei allen Gebäuden neueren Datums die Gefahren deutlich geringer sind, wenn auch andere Asbestprodukte verbaut sein können. Absolute Sicherheit gibt es nur in Häusern, welche nach 1993 gebaut wurden, da ab diesem Zeitpunkt Asbest als Baustoff vollständig verboten wurde.

Einfache Tests sorgen für Sicherheit

Es ist also nicht sonderlich einfach Spritzasbest von anderen Materialien zu unterscheiden. Denn dank der möglichen Beimischung der unterschiedlichsten Materialien gibt es keine optischen Auffälligkeiten bei diesem Material. Aus diesem Grund gibt es Tests, welche von Heimanwendern durchgeführt werden können und welche durch spezialisierte Labore ausgewertet werden. Der erste Test ist eine Materialprobe. Dazu wird eine kleine Probe des Materials entnommen und im Labor analysiert. Es ist wichtig, dass Sie zur Entnahme der Probe auf geeignete Schutzmaßnahmen setzen, da bei der Entnahme bereits Asbestfasern freigesetzt werden können. Achten Sie vor allem auf einen Schutz für Ihre Augen, Ihre Atemwege und Ihre Haut.

Ein zweiter Test gibt unter anderem Aufschluss, ob die Raumluft bereits mit Asbest kontaminiert ist. Dieser Staubtest ist einfacher durchzuführen. Mit einem speziellen Klebestreifen wird der Staub im Raum aufgenommen und anschließend im Labor untersucht. Dabei kann festgestellt werden, ob die Luft im Raum mit Asbestfasern belastet ist. Dies ist wichtig, da so schon ein Aufenthalt in den Räumen eine Gesundheitsgefahr darstellen kann.

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Wie hoch ist das Gesundheitsrisiko von Spritzasbest?

Spritzasbest gehört zu den gefährlichsten Varianten von Asbestprodukten. Denn im Gegensatz zum Asbestzement handelt es sich um ein schwach gebundenes Material, welches dementsprechend sehr schnell die Asbestfasern absondern kann. Zudem ist das Material aufgrund der Einschränkungen ab dem Jahr 1979 besonders gefährlich, da es nun mittlerweile seit mehr als 40 Jahren nicht mehr verbaut werden darf. Das bedeutet, dass der in Ihrem Haus vorhandene Spritzasbest häufig in keinem guten Zustand mehr ist und aufgrund seiner Alterung besonders gefährlich wird.

Warum Spritzasbest besonders gefährlich ist

Die Asbestfasern sind in dem Spritzasbest nur schwach gebunden. Das bedeutet, dass bereits leichte Erschütterungen ausreichen können, damit Millionen der feinen Asbestfasern an die Umgebung abgegeben werden. Diese Fasern sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und so fein, dass sie unbemerkt eingeatmet werden können. Da die Fasern somit sehr leicht in die Lunge gelangen, stellen Sie eine erhebliche Gefahr da. So kann Asbest beispielsweise Lungenkrebs und andere Erkrankungen des Lungensystems auslösen. Da diese Gefahr bereits sehr frühzeitig erkannt wurde, verbot man Spritzasbest bereits im Jahr 1979 und somit rund 14 Jahre bevor auch alle anderen Asbestprodukte in Deutschland endgültig zum Verbau verboten wurden. Dennoch sollten Sie die Gefahren nicht unterschätzen, die in alten Gebäuden noch auf Sie warten können. Denn dank der sehr vielfältigen Verwendung von Spritzasbest kann dieser auch heute noch in vielen Gebäuden in Deutschland gefunden werden.

Sollten Sie auf Spritzasbest stoßen, sollten Sie die Arbeiten sofort einstellen und die zuständigen Ämter informieren. Zudem sollten ab diesem Zeitpunkt alle Arbeiten nur noch von zertifizierten Fachkräften übernommen werden. Aufgrund der hohen Gesundheitsgefahren des Materials ist eine vollständige Abschottung der Baustelle inklusive Luftschleusen notwendig. Sie sehen also, dass die Gefahren des Produkts in jedem Fall ernstgenommen werden sollten.

Wie kann man Spritzasbest entsorgen?

Wie bei allen anderen Asbestprodukten auch ist es nicht möglich das Material einfach im Hausmüll zu entsorgen. Allerdings gelten für Spritzasbeste aufgrund ihres hohen Gefahrenpotenzials nochmals verschärfte Regeln. So dürfen Arbeiten an diesem Material nur von zertifizierten Fachfirmen übernommen werden. Aus diesem Grund gehen wir auf die Entsorgung des Materials an dieser Stelle nur grob ein.

Eine Entsorgung in Eigenregie ist nicht möglich

Da Spritzasbest aufgrund seiner Eigenschaften mit besonderer Vorsicht behandelt werden muss, wird dieser in der Regel in speziellen Deponien gelagert. Dort wird er Luft- und Lichtdicht aufbewahrt und von der Umwelt abgeschlossen. Da bereits der Transport des Asbest einen enormen Sicherheitsaufwand bedeutet, können Privatpersonen diese Asbestmittel nicht selbst an einer Deponie abgeben. Dies ist gesetzlich geregelt und obliegt allein spezialisierten und zertifizierten Unternehmen, welche über die notwendigen Kenntnisse und Mittel verfügen. Haben Sie in Ihrem Haus also Spritzasbest gefunden, sollten Sie alle weiteren Arbeiten einer zertifizierten Fachfirma überlassen.

Quellen