Schutzvorhänge und Asbest

Asbest-Schutzvorhänge waren lange Zeit in sehr vielen Bereichen im Einsatz. Sie sollten vor allem dem Brandschutz dienen, sind aber in der heutigen Zeit eine echte Gefahr für die Nutzer der Räumlichkeiten. Wir zeigen Ihnen, wo die verschiedenen Schutzvorhänge eingesetzt wurden, wie Sie die Vorhänge aus Asbest erkennen und wie Sie am besten mit diesen umgehen.

Wo wurden Asbest-Schutzvorhänge installiert?

In früheren Zeiten wurden Asbest-Vorhänge überall dort eingesetzt, wo eine hohe Feuergefahr bestand und man dennoch die Flexibilität der Materialien erhalten wollte. Unter anderem wurden die Schutzvorhänge in Theater, aber auch in vielen professionellen Küchen, in Labors und in Gießereien eingesetzt. Dabei kamen Vorhänge in den unterschiedlichsten Größen und Formaten zum Einsatz. Der große Vorteil war vor allem die hohe Flexibilität des Materials, welches sich gut an die verschiedenen Umgebungen anpassen ließ. Eingesetzt wurden diese Asbest-Schutzvorhänge vor allem in den Jahren zwischen 1946 und 1993. Denn erst ab 1993 wurde das Material Asbest in Deutschland und in praktisch ganz Europa verboten. Dementsprechend kann es also heute noch vorkommen, dass Sie in Ihrer Immobilie auf alte Schutzvorhänge treffen.

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Was zeichnet asbesthaltige Schutzvorhänge aus?

Die asbesthaltigen Vorhänge bestanden in der Regel zu annähernd 100 Prozent aus Asbest und waren somit aus Asbestgewebe. Der Vorteil dieser Vorhänge lag vor allem in ihrer sehr guten Hitze- und Feuerbeständigkeit. Zudem boten diese Vorhänge jedoch noch weitere Vorteile. Durch eine Raffung der Schutzvorhänge konnte auch ein deutlicher Effekt auf den Schall erzielt werden, was unter anderem in Theatern, aber auch in Gießereien und in Küchen von Vorteil war. Aus diesem Grund wurden die Vorhänge immer beliebter und in immer mehr Bereichen eingesetzt. Denn neben den vorherrschenden Brandschutzbestimmungen ließen sich durch die Vorhänge weitere Vorteile erzielen.

Wie kann man Schutzvorhänge mit Asbestfasern erkennen?

Ein Problem vieler Asbest-Schutzvorhänge ist, dass man diese nicht einfach auf den ersten Blick erkennen kann. Denn oftmals wurden Färbemittel benutzt, damit die Vorhänge an die vorhandene Umgebung angepasst werden konnten. Sie können also mit dem bloßen Auge nicht erkennen, ob der Schutzvorhang vor Ihren Augen eine Gefahr darstellen könnte. Ein wichtiger Hinweis kann hier das Bau-Datum des Gebäudes sein oder zumindest das Produktionsdatum des Vorhangs. Liegt dieses Datum nach dem Jahr 1993, sollten Sie sicher sein können, dass diese Schutzvorhänge nicht aus Asbestfasern bestehen. Dennoch sollten Sie auch hier noch vorsichtig sein, da die damals verwendete Glasfaser ebenfalls eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen kann. Dementsprechend sollten Sie sich den Vorhängen nur mit einer passenden Schutzausrüstung nähern. Doch wie stellen Sie genau fest, ob nun der Schutzvorhang vor Ihnen aus Asbest besteht?

Mit einem Materialtest für Sicherheit sorgen

Auf dem Markt gibt es einfache Materialtests, welche Sie auch als Laie einfach durchführen und nutzen können. Dafür müssen Sie eine kleine Probe aus dem Schutzvorhang entnehmen und diese Probe zur Analyse an ein Labor senden. Dort kann sehr einfach festgestellt werden, aus welchen Materialien sich der Schutzvorhang zusammensetzt. Sie erhalten die Ergebnisse einfach aufgeschlüsselt und können entsprechend reagieren. Bei Glasfasern können Sie, mit passender Schutzausrüstung, die Vorhänge selbst abbauen und entsorgen. Wird in der Materialprobe allerdings Asbest nachgewiesen, dürfen Sie diese Arbeiten nicht mehr selbst übernehmen. Hier sollten Sie eine sachkundige Firma mit der Asbestsanierung beauftragen.

Ein wichtiger Hinweis noch: Wenn Sie die Materialprobe entnehmen, sollten Sie sich in jedem Fall selbst schützen. Sie müssen einen Atemschutz mit einer passenden Filterung verwenden, sollten die Augen mit einer Sicherheitsbrille schützen und Ihre Haut bedecken. Zudem sollten Sie die Räumlichkeiten nach der Probenentnahme lüften und für einige Zeit nicht mehr betreten. Denn handelt es sich um Asbest-Schutzvorhänge, so können sich bei der Entnahme der Proben sehr viele Asbestfasern aus dem Gewebe lösen und in die Raumluft gelangen. Eine nicht sichtbare Gefahr, welche nach vielen Jahren schwere Erkrankungen auslösen kann. Hier sollte also die Sicherheit immer an erster Stelle stehen.

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Welche Bestimmungen gelten bei der Entsorgung von Asbest-Schutzvorhängen?

Asbest-Schutzvorhänge dürfen Sie nicht einfach so entsorgen. Denn es handelt sich bei diesen Materialien um schwach gebundene Asbestprodukte, für welche spezielle Anforderungen laut TRGS 519 gelten. Das bedeutet unter anderem, dass Sie diese Vorhänge nicht ohne professionelle Unterstützung bewegen, sanieren oder entsorgen dürfen. Sie müssen also laut Gesetzgeber in jedem Fall ein zertifiziertes Fachunternehmen mit den Aufgaben betreuen und diesen alle Arbeiten überlassen. Die professionelle und fachgerechte Entsorgung der Asbest-Vorhänge wird ebenfalls von diesen Unternehmen übernommen. Denn auch der Transport der Materialien zur Entsorgung ist mit verschiedenen Genehmigungen verbunden. Von daher sollten Sie in jedem Fall davon absehen, die Entsorgung in die eigenen Hände nehmen zu wollen.

Wodurch lassen sich Schutzvorhänge aus Asbest ersetzen?

Möchten Sie die bestehenden Asbest-Vorhänge ersetzen und modernisieren, müssen Sie für den Abbau und die Entsorgung eine Fachfirma beauftragen. Moderne Lösungen, welche als Ersatz in Frage kommen, sind in der Regel deutlich leichter und vor allem beweglicher. Denn moderne Schutzvorhänge bestehen in der Regel aus Glasfasern, welche ähnliche Eigenschaften wie Asbest aufweisen, dafür aber nicht mehr gefährlich für Ihre Gesundheit sind. Moderne Lösungen sind dabei so gestaltet, dass die verwendeten Glasfasern in der Regel biologisch abbaubar sind. Das bedeutet, dass die Fasern, falls diese in den Körper eindringen, nach rund vier Wochen vom Körper aufgelöst wurden. Somit sinkt die Gefahr von Folgeerkrankungen auf ein nicht mehr messbares Minimum ab.

Quellen: